DHB-Workshop „Neue Frauen braucht das Land“ in München

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Im Rahmen des Tages des Handballs in München fand neben Schulungen für ehrenamtliche Helfer*innen der Euro 2024 (z.B. Scouting und Team-Guide-Schulung) auch ein Workshop zur Gewinnung weiblicher Schiedsrichterinnen unter dem Motto „Neue Frauen braucht das Land“, geleitet durch Jutta-Ehrmann-Wolf (Leiterin DHB-Schiedsrichterwesen), statt.  Ziel des Workshops war es, Überlegungen anzustellen und zu planen wie es gelingen kann, mehr Mädchen und Frauen an die Pfeife zu bringen - jedoch auch um generelle Ideen zur Rekrutierung neuer Schiedsrichter*innen zu sammeln.

In München trafen sich am 04.11.2024 Engagierte aus allen Bereichen des Handballsports, um sich gemeinsam dem Thema anzunehmen. Unter den Teilnehmer*innen waren unter anderem die beiden Schiedsrichterinnen Pelin Odabas und Lynn van Os (3. Liga Anschlusskader), welche das Länderspiel der weiblichen U18 am Tag des Handballs leiteten.

Als Vertretung für die DHB-Jugendsprecher nahm Carina Wellmann (HHV Jugendsprecherin) an der zweitägigen Veranstaltung teil. Gemeinsam mit Sally Kulemann (stellvertretende Vorsitzende DHB-Gleichstellungskommission / Bezirksschiedsrichterwartin des Bezirks Wiesbaden-Frankfurt) leitete sie eine von sechs Stationen der ersten Workshop-Gruppenphase. Jede Station setzte sich mit unterschiedlichen Themenbereichen auseinander. Die Station von Sally und Carina beschäftigte sich mit der Thematik: Veränderungen im System und Strukturen der Zukunft im DHB, seinen Verbänden und Vereinen. Eine weitere Station behandelte dagegen öffentlichkeitswirksame Maßnahmen und Projektideen im Schiedsrichterwesen.

Jede Station führte zu einem regen Austausch der Teilnehmer*innen. Durch die Vernetzung von Teilnehmer*innen unterschiedlicher Funktionen und Landesverbände wurde festgestellt, dass in manchen Landesverbänden bereits gute Ideen in der Umsetzung vorhanden sind und man von den Erfahrungen der anderen lernen kann. Aus dem Grund wäre ein dauerhafter enger Austausch der Landesverbände im Bereich Schiedsrichterwesen wünschenswert. Zudem wurde thematisiert, dass die Leistung eines Schiedsrichters bzw. einer Schiedsrichterin unabhängig seines Geschlechts zu sehen sei und die besten Gespanne auch die besten Spiele leiten sollten. Dies bedeutet ebenfalls die Möglichkeit für gemischte Gespanne, sich gegenüber gleichgeschlechtlichen Gespannen durchsetzen zu können, um im Leistungsbereich zu pfeifen. Die gesammelten Arbeitsergebnisse wurden zum Tagesabschluss vorgestellt und festgehalten. Einige der Ideen könnten schon bald in Projektgruppen tiefer erarbeitet und ausgestaltet werden, wodurch eine Umsetzung in näherer Zukunft möglich wird.

Als Abendprogramm wurde zum Get together am Vorabend des Tag des Handballs eingeladen. DHB-Hallensprecher Kevin Gerwin moderierte hierbei die beiden Thekengespräche zum Thema Integration und Mitgliederentwicklung sowie zum Jahrzehnt des Handballs. Alle Besucher konnten den Podiumsteilnehmern themenspezifische Fragen stellen.

Der Morgen des Tag des Handballs startete mit einer interaktiven Interviewrunde starker Frauen im Handballsport unter der Moderation von Lisa Augenthaler (Radiomoderatorin bei Antenne Bayern). Neben Jutta-Ehrmann-Wolf wurde auch Sabine Holdorf-Schust (Geschäftsstellenleiterin des THW Kiel) zu Ihrem Werdegang als erste Frau im Leistungsverein des THW befragt.

Abschließend wurde jede*r Teilnehmende*r des Workshops gefragt, warum aus seiner oder ihrer Sicht das Schiedsrichter sein genial ist. Erstaunlich viele äußerten, dass sie vor allem Freundschaften oder gar eine zweite Familie gefunden haben, aber auch, dass es sie charakterlich stark geformt hat. Viele Schiedsrichter*innen arbeiten hauptberuflich in angesehenen Berufen und auch Führungsfunktionen. Das spricht durchaus für das Schiedsrichterwesen und könnte mit ein Grund sein, warum man doch selbst mal zur Pfeife greifen sollte.

Mit Beendigung der Interviewrunde endete der offizielle Teil des Workshops und es konnten die drei Länderspiele in der Olympiahalle in München angeschaut werden. Am meisten wurden dabei Pelin und Lynn angefeuert, die ihr erstes Länderspiel der weiblichen U18 gegen die Türkische Nationalmannschaft mit Bravour leiteten. Bereits jetzt sind die beiden jungen Frauen Vorbilder für viele junge Schiedsrichterinnen, die noch von einem Länderspiel träumen.

 

Bericht: Carina Wellmann





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