Celia Rapp und Franziska Köhler vom HHV Juniorteam im Interview

   Kategorie:   Jugend & Entwicklung

HHV Verbandsmädelwartin Celia Rapp und Franziska Köhler, beide Mitglieder im HHV Junior Team, gaben im HHV-Interview einen tieferen Einblick in ihr ehrenamtliches Engagement.

Thomas Löffler: Hallo ihr zwei! Gebt uns doch mal einen näheren Einblick in euer ehrenamtliches Engagement. Seit wann und in welcher Funktion engagiert ihr euch bereits ehrenamtlich im Handball?

Celia Rapp: Bereits in jungen Jahren habe ich zu den Minizeiten meines Bruders als Betreuerin unterstützt. Richtig begonnen habe ich aber erst bei der HSG Bachgau 08. Seit 2014 bin ich dort als Trainerin aktiv und habe einige Minis, E- und auch D-Jugend Mannschaften trainiert. 2015 habe ich für den Erhalt meiner C-Lizenz ebenfalls die Schiedsrichterlizenz benötigt. Hieran habe ich Gefallen gefunden und bin seit 2015 ebenfalls als Schiedsrichterin aktiv. Seit 2021 bin ich in der Jugendleitung der HSG Bachgau aktiv und fungiere hier als Ansprechpartner für unsere Minis bis D-Jugend Mannschaften. Des Weiteren unterstützte ich den Verein bei weiteren Projekten, wie zum Beispiel den Grundschulaktionstagen, Handballcamps oder weiteren Projekten im Jugendbereich. Seit 2021 bin ich zudem Mitglied des HHV Juniorteams, mit welchem wir ebenfalls hessenweit bei Projekten unterstützen. Im Juni 2022 wurde ich zusätzlich zu meiner ehrenamtlichen Arbeit im Verein auf dem Verbandshandballtag zur HHV-Verbandsmädelwartin gewählt und freue mich hier auf meine neuen Aufgaben.

Franziska Köhler: Ich bin seit 2016 als Trainerin in der weiblichen Jugend des TV Idstein tätig und Anfang letzten Jahres als Social-Media-Beauftragte. Außerdem darf ich seit diesem Jahr bei der Organisation eigener Turniere und Feste dabei sein.

Thomas Löffler: Wie seid ihr zum ehrenamtlichen Engagement gekommen?

Celia Rapp: Mein damaliger C-Jugend Trainer hatte mich darauf aufmerksam gemacht, dass der Verein Betreuer und Trainer sucht. So bin ich zunächst als Betreuerin eingestiegen. In den folgenden Jahren kamen dann die weiteren Tätigkeiten hinzu. Zum ehrenamtlichen Engagement für das HHV Juniorteam bin ich über die HHV-Seite gekommen. Hier gab es eine Ausschreibung auf welche ich mich gemeldet hatte.

Franziska Köhler: Ich habe angefangen als Co-Trainerin bei der weiblichen D-Jugend zu helfen, da die damalige Trainerin für die zwei D-Jugendmannschaften Unterstützung brauchte. Mit Social Media habe ich in der Coronazeit angefangen. Da wir zu diesem Zeitpunkt einen doch großen Abstand zum Handball hatten, wollte ich gerne die Handballcommunity wieder zusammen bringen. Dadurch ist dann der Facebook- und Instagram-Account des TV Idsteins entstanden.

Thomas Löffler: Was motiviert euch daran?

Celia Rapp: Im Verein bin ich ausschließlich im Jugendbereich aktiv und sehe vor allem hier meine größte Motivation für mein ehrenamtliches Engagement. Ich finde es immer wieder schön zu sehen, wie die Kinder das Handballspielen lernen und wie viel Spaß sie dabei haben. Es ist natürlich nicht immer leicht, aber es macht mich immer wieder glücklich zu sehen, wie die Kids von Training zu Training und auch von Spiel zu Spiel individuell aber vor allem im Team besser werden. Gerade die Fortschritte zu sehen, ist einer meiner Motivationsfaktoren. In meinem Verein haben wir vor kurzem in der E-Jugend die Jungs von den Mädels getrennt und sind hier eine Kooperation mit einem Nachbarverein eingegangen. Auch hieran war ich beteiligt, da ich es für die persönliche Entwicklung der Kinder für besser empfinde, frühzeitig in der entsprechenden Mannschaft trainieren und spielen zu können. Zudem müssen die Kinder sich dann nicht erst in der C-Jugend auf eine neue Mannschaft einstellen und können von klein an als ein Team agieren. Auch im HHV Junior-Team und vor allem in meiner neuen Aufgabe als Verbandsmädelwartin möchte ich meinen Fokus auf den Jugendbereich und den Mädchenhandball legen. Gerade letzteres gewinnt in den vergangen Jahren immer mehr an Priorität, dadurch das die Mannschaftsstärken im weiblichen Bereich leider immer weiter sinken.

Franziska Köhler: Trainerin zu sein macht mir einfach Spaß. Es gibt nichts Schöneres zu sehen, als Kinder, die über sich selbst hinauswachsen und Fortschritte machen. Jedes Training und Spiel kann oft sehr anstrengend sein, aber man formt dabei so viele verschiedene Persönlichkeiten und hofft einfach, dass alle genau so viel Spaß und Leidenschaft verspüren. Die Social Media-Arbeit ist so etwas wie ein kleines Herzensprojekt für mich geworden. Ich habe sehr viel Freiheit in dem, was ich beispielsweise auf Instagram oder Facebook teile. Dadurch kann ich mich auch wirklich austoben. Es gefällt mir sehr, meine Leidenschaft zum Handball darüber zu teilen und andere zu begeistern. Die ein oder andere positive Rückmeldung habe ich auch schon erhalten, die wiederum auch sehr motiviert.

Thomas Löffler: Im Juli habt ihr beide am DHB Engagement-Festival in München teilgenommen. Wie hat euch dieses gefallen bzw. welche Eindrücke konntet ihr davon mitnehmen?

Celia Rapp: Eines vorweg: Es war ein sehr sehr schönes Event mit sehr vielen neuen Eindrücken! Aber fangen wir von vorne an: Bereits bei der Anreise hat man festgestellt, wie viele junge Engagierte es in ganz Deutschland gibt. Ab der ersten Sekunde an hat man jede Menge neue Kontakte geknüpft. Über die drei Tage hinweg konnten wir unterschiedliche Workshops, Vorträge und Seminare besuchen. Diese waren durchwegs sehr interessant und man hatte die Möglichkeit, sich untereinander auszutauschen und auch eigene neue Ideen miteinzubringen. Neben den Seminaren durften wir auch selbst sportlich aktiv werden. Neben einer morgendlichen Beach-Einheit konnten wir auch das eher noch unbekannte Five-a-Side Handball ausprobieren. Hier stand natürlich der Spaß im Vordergrund. Das Abendprogramm war auch sehr schön gestaltet, so haben wir neben einem Networking-Abend alle gemeinsam den Münchener Sommernachtstraum besucht. Auch hier fand wieder ein reger Austausch zwischen uns Engagierten statt und man merkte gar nicht, dass man sich erst seit wenigen Stunden kannte. Alles in Allem habe ich während des Festivals sehr viele positive Eindrücke und auch neue Kontakte sammeln können, aber bin auch müde am Sonntag wieder die Heimreise angetreten. In zwei Jahren soll das Event wieder stattfinden und ich bin sehr gerne wieder dabei!

Franziska Köhler: Das DHB Engagement Festival war wirklich super. Es hat so viel Spaß gemacht andere Engagierte zu treffen und sich mit ihnen auszutauschen. Bei der Anmeldung vor Ort in München wurden wir in Teams eingeteilt. Mit meinem Team habe ich auch die nächsten Tage verbracht und viel neues erfahren. Zusammen haben wir unter anderem Beachhandball und Five-a-side-Handball gespielt. Für mich waren es wirklich vier tolle Tage, in denen ich Menschen treffen durfte, die alle dieselbe Leidenschaft teilen.

Thomas Löffler: Gab es da auch interessante Aspekte, die ihr künftig im HHV-Junior Team und/oder bei eurem Verein einbringen könnt? Falls ja, welche wären das?

Celia Rapp: Das wohl wichtigste Thema das ich persönlich sowohl in den Verein aber auch ins Junior-Team mitnehmen kann ist das Thema Kommunikation. In vielen Vorträgen oder Workshops fiel dieses Schlagwort. Kommunikation ist ein sehr wichtiges Instrument um „erfolgreich“ zu sein. Wird nicht kommuniziert, kann es zu Konflikten kommen und diese können schädlich sein. Daher ist es wichtig miteinander zu reden und auch gemeinsam neue Ideen zu entwickeln und umzusetzen.

Franziska Köhler: Durch den Austausch mit den anderen jungen Engagierten habe ich verschiedene Projekte kennengelernt, die ich gerne mit in den Verein bringen würde. Beispielsweise führten andere schon in ihren Vereinen ein Schwarzlicht-Handball-Turnier oder ein Eltern-Kind-Training in der F- und E-Jugend durch. Auch die Idee des Five-a-side-Handballs finde ich eine tolle Möglichkeit, die sowohl für den Verein als auch für den Verband eine Bereicherung wäre. Ansonsten habe ich durch einen Workshop die App handball.net näher kennengelernt. Da die App noch neuer ist, waren die Informationen dazu sehr hilfreich, sodass ich diese für den Verein anwenden kann. Was ich außerdem aus den vier Tagen noch mitnehme, ist, dass der Austausch unter jungen Engagierten sehr wichtig ist. Das Zusammenkommen und miteinander über Probleme oder gelungene Sachen zu sprechen, fand ich persönlich sehr gut und hat uns allen weitergeholfen. Genau das würde ich auch ins HHV-Junior-Team miteinbringen. Dass wir, die aus so unterschiedlichen Vereinen kommen, unsere Erfahrungen miteinbringen, uns gegenseitig weiterhelfen und zusammen den Handball in Hessen weiterführen und unterstützen.

Thomas Löffler: Vielen Dank, dass ihr euch beide für das Interview Zeit genommen habt!

auf dem Titelfoto von links: Franziska Köhler, Celia Rapp

 





Zurück